Dramatischer Vorfall im Urlaubsflieger: Passagiere erleben Todesangst über den Balearen
Am Sonntag erlebten Passagiere an Bord von Eurowings-Flug EW7514 aus Hamburg eine erschreckende Begegnung mit extremen Wetterbedingungen, während sie über den Balearen kreisten. Obwohl die spanischen Behörden aufgrund schwerer Unwetter Alarmstufe „Orange“ ausgerufen hatten, erhielt die Maschine keine Landeerlaubnis.
Die heftigen Sturmböen ließen die 174 Passagiere im Flugzeug in einem wahrhaften Chaos zurück. „Passagiere flogen bis unter die Decke, Menschen haben geweint und gebetet“, erzählt Olli I. (32), Verkaufsleiter aus Hannover, der mit an Bord war. Ursprünglich sollte der Flug um 7.35 Uhr in Hamburg starten, doch bereits am Boden war die Unwetterwarnung für den Mittelmeer-Raum präsent. Der Flug hatte eine geplante Dauer von drei Stunden, aber nach zweieinhalb Stunden teilte der Kapitän mit, dass aufgrund der Wetterbedingungen eine Landung auf Ibiza nicht möglich sei. Stattdessen würde die Maschine einige Runden drehen.
Der Zustand verschlechterte sich jedoch schnell, als der Flieger in einen turbulenten Sinkflug geriet. Olli I. beschreibt es als „brutalen Sinkflug“, bei dem das Flugzeug unkontrolliert von Seite zu Seite kippte. In nur einer Minute sank die Maschine um 1000 Meter ab. „Die Stewardess hat angefangen zu weinen, da wusste ich, dass nichts mehr entspannt ist“, berichtet Olli I. Menschen wurden von ihren Sitzen gehoben, einer kollabierte sogar.
Die Angst an Bord war so real, dass einige Passagiere Abschiedsbriefe auf Kotztüten schrieben. Die Situation war so bedrohlich, dass sogar das Bordpersonal den Glauben an eine sichere Landung zu verlieren schien. „Das war reale Todesangst, die wir da gespürt haben“, betont Olli I.
Inmitten der verzweifelten Lage startete der Pilot die Turbinen erneut, doch es gab einen dumpfen Knall. Berichten zufolge traf ein Blitz das Flugzeug und führte zum Ausfall der Bordelektronik. Obwohl der Pilot ursprünglich nach Málaga fliegen wollte, wurde später entschieden, in Alicante zu landen. Dort setzte die Maschine um 12.18 Uhr auf dem Boden auf.
Nach der Landung verblieben die Passagiere wegen Platzmangels am Flughafen eine zusätzliche Stunde im Flugzeug, das sich in der prallen Sonne befand und dessen Klimaanlage ausgefallen war. Viele Passagiere entschieden sich daher, Hotels und neue Flüge für den nächsten Tag zu buchen. Ein Sprecher von Eurowings betonte, dass die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Doch für Olli I. bleibt dieser Flug ein traumatisches Erlebnis: „Ich schwöre, so etwas habe ich noch nie erlebt. Der 27. August ist ab sofort mein zweiter Geburtstag.“